Um die plastisch-lebendige Gestaltung des Goetheanum und seiner Nebenbauten kennenzulernen oder bereits vorhandene Erkenntnisse zu vertiefen, fand am 11. und 12. Februar der erste Teil des Plastizierkurses mit Christian Hitsch statt. Eine Fortsetzung wird es vom 18.-19.März mit Schwerpunkt auf die Gestaltung des zweiten Goetheanum geben.
Um die zwanzig Teilnehmer hatten sich in der Schreinerei am Goetheanum versammelt, um sich mittels Plastizierübungen und Beobachtungen an den Bauwerken in die Grundlagen des organischen Gestaltens hineinzuleben. Eines der markantesten Merkmale des Goetheanum und seiner Nebenbauten ist seine skulpturale, lebendige Gestaltung. Polaritäten, Formverwandlung und Metamorphosen spielen dabei eine wichtige Rolle. Jedes dieser Gebäude hat seinen eigenen Charakter, aber gleichzeitig gibt es einen inneren Zusammenhang, so als wären alle Gebäude aus einem gemeinsamen Motiv entwickelt worden, was überraschend ist, denn sie bilden äusserlich betrachtet formal und gestalterisch die grössten Gegensätze. Dadurch entsteht eine besondere Synthese zwischen Individualität und Zusammengehörigkeit.
Im ersten Teil des Kurses bildete das Doppelkuppelprinzip des ersten Goetheanum den Ausgangspunkt. Mittels Plastizierübungen wurde der polare Charakter der kleinen und der grossen Kuppel erlebbar gemacht und in einem nächsten Schritt zur Synthese geführt. Diese Synthese bildete wiederum den Ausgangspunkt für einen nächsten Schritt, in dem aus dem Konzept des Hauptbaus einer der Nebenbauten entwickelt wurde. Dazu diente das Heizhaus, das aus dem Zusammendrücken der beiden Kuppeln des ersten Goetheanum herausgebildet wurde. Die unterschiedlichen Herangehensweisen und Umsetzungen der Teilnehmer führten zu überraschenden und höchst individuellen Ergebnissen, welche gemeinsam angeschaut und betrachtet wurden.
Zwischen den Plastizierübungen haben wir das Goetheanum und seine Nebenbauten während eines Rundgangs eingehend betrachtet, und ausgehend von Haus Schuurman im Osten versucht, die individuelle Formensprache der verschiedenen Bauten nachzuempfinden sowie ihre unterschiedlichen Beziehungen zum Hauptbau und zur umgebende Landschaft zu beobachten.
Yaike Dunselman, Pieter van der Ree
Am 18. und 19. März wird die Fortsetzung dieses Kurses mit dem Schwerpunkt auf das zweite Goetheanum stattfinden. Die Teilnahme an diesem Seminar ist auch ohne den ersten Teil besucht zu haben noch möglich . Bei Interesse wenden Sie sich bitte an die Sektion für Bildende Kunst am Goetheanum unter sbk. @goetheanum.ch