Die aktuelle Ausgabe des STIL widmet sich den Sinnen. Durch sie als Schwellenorgane erleben wir uns selbst, den anderen Menschen und die Welt. Es sind unsere Leibes-Fenster, durch die das jenseits der Grenze Liegende sich aussprechen kann. Die Sinne sind uns geschenkt mit unserer Leiblichkeit, und doch müssen sie erst entwickelt, gepflegt und verfeinert werden. In einer Welt, in der eine der Hauptbestrebungen darin liegt, den Menschen von seinem Körper zu befreien und Teile desselben immer mehr zu ersetzen, ist die Erkenntnis von der Bedeutung der Sinne für die menschliche Entwicklung existenziell. Die Texte der vorliegenden Ausgabe widmen sich diesen Fragen, wobei der Schwerpunkt auf dem Verständnis der sogenannten oberen Sinne liegt – dem Sprachsinn, Gedankensinn und dem Ichsinn. Im Ichsinn strömen alle Sinne zusammen. Er ist das Licht, das durch das Fenster hereindringt, aber auch herausdringt und zugleich an der Schwelle sich selbst entfaltet.
Link zur Zeitschrift «STIL Goetheanismus in Kunst und Wissenschaft»