Selten haben wir die Möglichkeit, Rudolf Steiners Originalbilder zu betrachten. Es gibt vieles zu entdecken, und erst mit der Zeit wird dem Betrachter gewahr, wie expressiv jeder Strich, wie präzis jede malende oder zeichnende Aussage vermittelt wird. Vor einigen Jahren hat die Sektion für Bildenden Künste begonnen, sich in Form von Bildbetrachtungen forschend mit dem Skizzenwerk Rudolf Steiners zu befassen. Die Idee dazu war in einer Zusammenarbeit mit Hannes Weigert entstanden, er ist ein großer Kenner und Liebhaber der Skizzen Rudolf Steiners. Es hat sich dann gezeigt, dass von vielen ein Interesse daran besteht, ein Original von Rudolf Steiner sehen zu können, was ja nicht gut möglich ist, weil diese Werke geschützt aufbewahrt werden, um länger erhalten zu werden – viele der Skizzen sind schon heute sehr verblasst.
In der Sektion für Bildende Künste werden daher zu den unterschiedlichsten Anlässen – in Arbeitsgruppen, Abendveranstaltungen und in Kolloquien – Werke aus dem Depot geholt, um sie mit einer goetheanistischen Bildbetrachtungsmethode zu erschließen. Indem die Empfindung in die Wahrnehmung gehoben wird, beginnt man das Bild ‹abzutasten›, und lässt es gestaltend auf die eigene Seele wirken. Dies wiederum ins Bewusstssein gehoben, lässt im erleben, wie durch den Austausch unterschiedliche Sichtweisen ein Gesamtbild entstehen lassen. Hintergrundinformationen werden nur hinzugefügt, sofern sie zweckdienlich sind.
Marianne Schubert
Bildbetrachtung ‹Der Mondenreiter›, 10. Dezember, 18 bis 19.30 Uhr, Goetheanum, Südatelier, Kontakt sbk@goetheanum.ch