Im Herbst beginnt am Goetheanum ein einjähriges neues Kunststudium auf Deutsch. Was treibt die beiden Initiantinnen dazu? Wie entstand die Idee für ein künstlerisches Studienjahr am Goetheanum?
Barbara Schnetzler: Es waren vor allem die Studierenden hier am Goetheanum, die hier den Anstoß gaben. Sie fragten immer wieder danach, künstlerisch mehr arbeiten zu können. Das erlebe ich immer wieder in meinen Kursen, dass eine Sehnsucht besteht, das Gehörte und das Gelesene auch künstlerisch zu verarbeiten. Und auf der anderen Seite waren es auch Christian Hitsch und Thorwald Thiersch, die als erfahrene Kunstschaffende auf mich zukamen und sagten: «Das braucht es!» Dann haben Christiane und ich gedacht: «Jetzt machen wir das, wir versuchen das einfach!» Die Idee eines Studienjahres ist auch aus dem heutigen Lebensgefühl heraus entstanden. Jüngere Menschen sind nach der Schule oft auf der Suche, da gibt ein Jahr Kunststudium einen Boden. Außerdem hilft solch ein Studienjahr, über die Anthroposophie, aber auch über die Erkenntnis des Lebendigen sich selbst anders zu verorten, anders kennenzulernen, sich zu festigen und dann den nächsten Schritt zu tun.