Wie aktuell und lebensentscheidend das Verhältnis des Menschen zu seinen Sinnen ist, wird in den vorliegenden Aufsätzen des STIL evident. Sie beruhen auf Vorträgen, die während der Tagung «Die Ich-Erfahrung als Sinnes-Erlebnis» im September 2021 im Rahmen der Sektion für Schöne Wissenschaften gehalten wurden. Ausgangspunkt der Beiträge ist das unvollendet gebliebene Werk «Anthroposophie. Ein Fragment», das Rudolf Steiner 1910 verfasste, aber nicht abschließen konnte und das 1951 erstmals veröffentlicht wurde.
Durch Technisierung und Digitalisierung der Lebenswelt ist das Thema der Sinneserfahrung heute, in einer Zeit, in der die Begegnung mit der Welt durch die menschlichen Sinne stark zurückgegangen ist, noch existenzieller als zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Ob wir dazu in der Lage sein werden, eine Maschine von einem Menschen unterscheiden zu können und ob wir das Eindringen der Technik in alle Lebensbereiche angemessen beurteilen und gestalten können, wird in Zukunft von der Ausbildung unserer Sinne abhängen. Dass die Kunst und vor allem die künstlerische Betätigung jedes Menschen dabei eine zentrale Rolle spielt, wollen wir mit dem Projekt STIL, als Zusammenklang zwischen Kunst und Wissenschaft, erlebbar machen.
Link zur Zeitschrift «STIL Goetheanismus in Kunst und Wissenschaft»