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Bericht zur Hochschultagung "Die kleine Kuppel, das unbekannte Wesen" (11.2017)

20.12.2017 |   News

"Die kleine Kuppel, das unbekannte Wesen"

Hochschultagung der Sektion für bildende Künste

Vom 16.-19. November 2017 lud die Sektion für bildende Künste zu ihrer jährlichen Hochschul-Tagung. Während sie sich mit ihrer Maitagung aktuellen Themen zuwendet, widmet sie sich mit ihrer Novembertagung den Grundlagen des anthroposophischen Kunstimpulses. In den letzten Jahren stand der große Kuppelraum des ersten Goetheanums mit seinen Planetenqualitäten und Kräften im Mittelpunkt. Diesmal war es der kleine Kuppelraum mit seinen vielen offenen Fragen. Die Tagung hatte deshalb den Charakter eines Forschungskolloquiums. Es gab Vorträge, Arbeitsgruppen und vor allem viel Gespräch, bei dem sich einmal mehr bewahrheitete, dass sich das individuell Erarbeitete im zwischenmenschlichen Austausch bewähren muss, bevor es als geistig real erfahren werden kann.

Alexander Schaumann hielt den Einführungsvortrag, in dem er sich besonders für die unterschiedlichen Qualität des Plastischen interessierte. Im Gegensatz zu den Kapitellen des großen Kuppelraumes, bei denen stets Überschusskräfte einen neuen Entwicklungsschritt hervorrufen, betonte er in Bezug auf die Kapitelle des kleinen Kuppelraumes den Kontrast zwischen Figur und Grund, der den Übergang zur benachbarten Form als einen Sprung erscheinen lässt, der erst innerhalb der Gesamtreihe verständlich wird. Es geht um eine sechsfach verschiedene Relation zwischen Oben und Unten, die nicht in plastischer Identifikation, sondern im erlebenden Vergleich erfahren wird, der sich nicht zuletzt in den Blickbezügen zwischen den Thronsitzen und den Kapitellen auf der gegenüberliegenden Seite konkretisiert. Da auch die Thronsitze selbst, als vor die Säulen gesetzt, ihre Identifikation mit diesen aufgegeben haben, beschreiben auch sie keine Entwicklungsschritte, sondern Stand- oder Blickpunkte, deren Positionen  innerhalb des Ganzen einem vergleichenden Erleben zur Erfahrung wird.

Einen Höhepunkt bildete der Vortrag von Elke Dominik. Sie beschrieb die Säulen des kleinen Kuppelraumes als Lichtsäulen und charakterisierte die unterschiedlichen Gesten der einzelnen Thronsockel. So beschrieb sie z.B. den ersten als einen Schub nach vorne, der sich an einer imaginären Fläche staut. In seinem unteren Teil wird er nach vorne hin breiter, zieht sich aber ein wenig zusammen, bevor er Frontfläche mit den seitlichen Dreiecksäulen umso energischer in die Breite zieht. In seinem oberen Bereich wird er dagegen nach vorne hin schmaler, währen dazwischen eine mächtige Kerbe fast bis zur Fünfeckkante der sich im Rücken des Thronsockels befindenden Säule hineingreift und dadurch den Raum schafft, in dem sich schließlich weich und schmiegsam der eigentliche Sitz erhebt.  Plastischer Prozess reihte sich in ihren Schilderungen an plastischen Prozess und machte den Bau insgesamt als ein atmendes Kraftgebilde erlebbar, in dem die einzelnen Motive lediglich Knotenpunkte bilden und sich die Throne durch ihre Stoffgewalt und eine unvergleichliche Formkraft auszeichnen. Zwischen einem hinter den Säulen geheimnisvoll aufsteigenden Raum und einer offenen Mitte, der sie sie zuwenden, besitzen sie Seinsqualität. 50 Jahre bildhauerische Erfahrung  waren anwesend.

Auch für den Abschlussvortrag stand Alexander Schaumann noch einmal auf dem Programm, bei dem er nun seine Erkenntnisse über Nacht wie er sagte "zum besten gab". Jetzt interessierte ihn die Tatsache, dass das Bühnenportal das Dahinterliegende insgesamt rahmt. Während er für die plastischen Motive des großen Kuppelraumes das Kern-Umkreis-Prinzip geltend machte, das sich schrittweise metamorphosiert, unterschied er davon ein bildhaftes Erleben, das durch Frontalität und die Beziehung nicht nur zwischen Oben und Unten, sondern auch zwischen Links und Rechts gekennzeichnet ist. Das kommt geradezu urbildlich durch die plastische Gruppe zur Anschauung, aber auch durch das malerische Mittelmotiv und die Gegenfarbigkeit der beiden Kuppelhälften. Die Thronsockel besitzen dagegen lediglich Frontalität, eröffnen durch ihre unterschiedliche Ausrichtung aber zwischen dem Bühnenportal und dem plastisch-malerischen Bild im Hintergrund einen Raum, der nun kein Zeitpanorama mehr ist wie der große Kuppelraum, sondern tatsächlich ein durch Positionen und Richtungen geschaffenen Raum, der allerdings nicht leer und offen ist wie der dreidimensionale, sondern durch radiale wie vertikale Beziehungen gekennzeichnet ist. Das für das Kern-Umkreis-Prinzip charakteristische Leben geht dabei verloren, taucht als formschaffende Farbe im Bereich der Kuppelmalerei jedoch auf neue Weise wieder auf. Abschließend sprach er von drei Icherfahrungen: Das Ich, das sich in seiner Entwicklung selbst findet, das Ich, das sich in seinen Beziehungen selbst erlebt und das schöpferische Ich, das sich selbst immer wieder neu entgegenkommt.  

Alexander Schaumann

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