<link file:31478 download file>„SO ICH MIR – SO ICH DIR“
Umraumgestaltung im 3. Jahrtausend | Werkstattgespräch 9. bis 11. September 2016
Heide Nixdorff (Univ.Prof. für Kulturanthropologie des Textilen an der Uni. Dortmund von 1986-2005 u. Leiterin der Abt. Europa am Museum für Völkerkunde SMPK Berlin von 1970-1986) wurde zum 1.2.2015 als Artist in Residence in die SBK, Goetheanum berufen. Ihr Forschungsanliegen zum Kunstimpuls R.Steiners richtet sich besonders auf das Bekleidungsdesign. R.Steiner hat- nach einer Schaffensperiode für Bühnenkostüm und Eurythmiekleidung - auch Ideenskizzen für Alltagskleidung entwickelt. Diverse Textilschaffende aus dem anthroposophischen Umfeld haben über Jahrzehnte diese Anregungen aufgegriffen. Die durch Verschleiß und rasche Vergänglichkeit des fragilen Materials bedrohten Erzeugnisse traten bisher nie in den Blick der Forschung. Deshalb wurde zu Beginn ein Aufruf in diversen Medien gestartet, an den eine systhematische Feldforschung anschloss. Es wurde gesammelt, nach Tagebuchaufzeichnungen, Entwürfen, Fotoalben etc. recherchiert, Informanten befragt, um die Künstler-/Designerinnen- Biografien zu rekonstruieren. Insgesamt konnten ca. 200 recht zufriedenstellend dokumentierte Objekte zusammengetragen werde. Als Schenkung an die Kunstsammlung am Goetheanum gingen ca. 100 Teile. Der Rest stand als Leihgaben zur Verfügung.
Das Material wurde inzwischen textiltechnisch und künstlerisch analysiert, ausführlich katalogisiert und durch Duilio Martins fotografisch hervorragend dokumentiert. Die aufwändige Inventarisierung und konservatorisch sachgerechte Lagerung in der Studiensammlung wurde dankenswerter Weise ehrenamtlich über viele Wochen unterstützt durch Bärbel Hehringhaus. Im Rahmen der Montagsgespräche der SBK wurden 2015 zwei Berichte zum jeweiligen Stand der Forschung gegeben und im Sept. 2o16 eine Tagung zur Aktualität des Design-Impulses R.Steiners veranstaltet.
Eine tiefgreifende Entschlüsselung der triadischen Phänomene der Skizzen Steiners steht noch bevor. Material und Forschungsergebnisse sollen im Rahmen einer umfassenden Publikation vorgelegt und durch eine Wanderausstellung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Das Projekt wurde bisher durch speziell dafür eingeworbene Drittmittel finanziert.