Während zwei Tagen war Jongstra persönlich anwesend und hat an einem Künstlergespräch mit rund 50 BesucherInnen und an einem Plenumbeitrag lebendig und begeisternd in ihre Arbeit und Anliegen eingeführt.
Nicht alle Menschen waren beglückt über die Skulptur „Woven Skin“: „Sie erinnert an gehäutete Tiere, an einen Schlachthof - das kräftige Rot wirkt wie Blut“ – so der Grundton mancher Stimmen. Die Wirkung der Farben variierte stark im Tageslicht. Während am frühen Morgen oder bei bedecktem Himmel das Rot in den Vordergrund trat, löste sich dieses mit zunehmendem Licht geradezu auf. Im Gegenlicht der Nachmittag- und Abendsonne übernahmen die weissgefärbten Wollpartien den vorherrschenden Wirkungsgrad. Lichtgetränkt und hellweiss leuchtete die Wolle im Grün der Wiese und verwandelte das Verletzt-Blutige in transformiertes Weiss. Es war der Moment vor Sonnenuntergang, in dem sich im Gegenlicht durch die Wolle etwas Neues ankündigte.
„Woven Skin“ hat jedenfalls Aufsehen erregt und manchen Betrachter bewegt hinzuschauen, sich Gedanken zu machen und den Goetheanum-Bau in einem neuen Verhältnis zu sehen.
Barbara Schnetzler