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Die Aktualität Organischer Architektur

Created by Thomas von Dall Armi | 09/01/2018 |   Berichte
(oder: Wie kommen die Häuser heute zustande?) - Ein Kommentar von Thomas von Dall Armi

In der letzten Ausgabe von ›mensch+architektur‹ über Fritz Fuchs war in einer kleinen Handskizze ein Zitat aus 1. Moses 9 zu lesen: »Meinen Bogen habe ich in die Wolken gesetzt, der soll das Zeichen des Bundes sein, zwischen mir und der Erde.« Es ist der Zauber des Regenbogens, der uns tief berührt, und es ist eine Gesetzmäßigkeit der Natur, dass die richtige Verbindung von A nach B nicht die kürzeste ist. Das heißt die Gerade ist eine Erfindung der aktuellen Architektursprache, ein Ergebnis zeitgemäßen industriellen und vor allem wirtschaftlichen, lot- und fluchtgerechten Bauens.

Damit sind wir im Kern der Fragestellung, die uns die Sektionstagung in Dornach gestellt hat: die Aktualität Organischer Architektur. Die Rundung, sogar mehrfach gekrümmte Flächen, sind mit unseren modernen CAD-Werkzeugen leicht hergestellt. Sind wir damit in der organischen Architektur angekommen? Diese und weitere Fragen sind mir geblieben. Es muss mehr als die äußere Form sein, wenn wir von organischer oder lebendiger Architektur sprechen. Die Frage nach der Begrifflichkeit wurde lebhaft diskutiert: Ob es heute geeignetere Wortbeschreibungen gibt, um zu sagen, was eigentlich gemeint ist. Aber was ist eigentlich gemeint?

Entsteht aus dem klaren Gedanken eine klare Form und daraus zwangsläufig der Würfel? Der Würfel ist die räumliche Anschauung der Welt in seiner physischen Prägung. Weiter geht es mit der Frage, wie ich den Würfel in die nächste Form verwandele, ein lebendiges Denken entwickeln lerne, das mehr berücksichtigt als die physische Prägung. Wenn ich aufmerksam werde auf die Wahrnehmungen mit der Bauaufgabe und für das Gedankenleben im Umgang mit den beteiligten Menschen, welche Herausforderung entsteht dann für den Architekten? Heute herrschen das informative und das methodische Prinzip vor und wir kommen nicht raus aus dem »Würfel-Denken«. Reicht es aus, den rechten Winkel aufzubrechen und die Form zu dynamisieren, wie es Marianne Schubert in der Eröffnung sagte?

Es waren die Gespräche neben den Vorträgen, in den Pausen, die mir eine erste Beantwortung auf die Frage brachten, was denn heute fehlt, was gebraucht wird, um herauszukommen aus der Nachahmung, dem Kopieren und der Wiederholung. Warum werden wir als Architekten überhaupt noch gebraucht, wenn das schöpferische Potential durch Wiederholungen ignoriert wird? Kopieren macht das Leben leicht, den Kopf aber schwer. Solange das Nützlichkeitsprinzip das Bauen und die Gestaltung diktiert, das Exklusive mit dem Individuellen gerechtfertigt wird und Architektur zu einem erstarrten Werbeslogan erstarrt, können wir ihr nicht mehr entkommen.

Wir haben Bilder bekannter und gelobter Architekturbeispiele aus der ganzen Welt gesehen, und ich habe mich gefragt: Welcher eigenwillige Expressionismus lebt in diesen Beispielen »lebendig geschwungener Architektur«? Faszination ist noch nicht Schönheit, hat Pieter van der Ree betont. Was wir brauchen ist Geistesgegenwart und einen umfassenden Blick auf das Umfeld, auf das gesamte Geschehen mit seinen beteiligten Menschen. Auch der Auftraggeber soll zur bestmöglichen Darstellungsform kommen.

Es existiert eine Bequemlichkeitskultur, die jedes Geistesfeuer zu ersticken droht, und ich wage mal die These, dass das Lebendige genau dort entstehen kann, wo die Überwindung der Bequemlichkeit geschieht, wo mehr Fragen gestellt als Antworten gegeben werden.

Wir können die geistige Verfassung der Welt an der Architektur ablesen lernen. »Tief durchdrungen, in Stein errichtet, das ewig tätige Leben – und dazwischen liegt das Problem«, führte Christian Hitsch in seinem Vortrag aus.

Der Ursprungsimpuls geht von Rudolf Steiner aus. Von Rudolf Steiner hören wir: »Die Architektur drückt ursprünglich die Art und Weise aus, wie der Mensch von den Weiten des Kosmos aufgenommen sein will.« Mit diesen Gedanken wird eine neue Ebene der Betrachtung eröffnet, und einen Zusammenhang konnte ich ganz praktisch erleben: Was es bedeutet, wenn es ein Zentrum gibt; ein Zentrum, um das sich die Nebengebäude ansiedeln und in vielfältiger Beziehung zueinander stehen. Das eine entwickelt sich aus dem anderen und jeder steht in Beziehung zum Zentrum. Das Metamorphoseprinzip wurde von Steiner als universell gültiges Bewegungsgesetz charakterisiert.

Im Rahmenprogramm wurde eine Führung durch die Nebenbauten mit Hansjörg Palm angeboten. In den intensiven Gesprächen und im lebendigen Austausch der Teilnehmer ist mir klar geworden, dass es sich hier um eine unerschöpfliche Quelle gestalterischer Grundkraft handelt, die jeden Architekten bereichert. Bei den daraus entstehenden neuen Gebäuden muss der äußerliche Bezug nicht unmittelbar an Form und Detail erkennbar sein.

Denken wir Architektur radikal und nehmen wir den Menschen wahr, sehen wir die Umgebung und die spezifische Aufgabe als einen wesentlichen Beitrag zur Aufgabenstellung, nehmen uns etwas Zeit und fragen uns, was eigentlich entstehen soll, dann wird es lebendig. So wie das Herz keine Pumpe ist, ist das Gebäude keine Maschine.

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