Unter dem Titel Concentric Circles präsentiert die Schweizer Künstlerin Heikedine Günther vom 25. Juni bis 30. September 2021 im Goetheanum Dornach ihre neusten Werkserien. In den vergangenen Monaten sind über 50 Ölbilder und Monotypien entstanden, die deutlich machen, dass der durch die Pandemie bedingte Stillstand zugleich eine der produktivsten Schaffensperioden der Künstlerin darstellt.
Mit dem Leitthema der Concentric Circles ergründen Heikedine Günthers Arbeiten das unerschöpfliche Wechselspiel zwischen Mikrokosmos und Makrokosmos und werfen Fragen nach der Substanz der Dinge und dem Wesen der Malerei selbst auf. Anknüpfend an eine lange Tradition in der Kunstgeschichte untersucht die Künstlerin das wirkungsvolle Zusammenspiel von Tiefe und Perspektive in Farbabfolgen und konzentrischen Kreiskonstellationen. Im konkav-konvexen Dialog veranlassen die Werke zum Eintauchen in kontemplative Farbzonen und verdeutlichen ihre physische Resonanz auf den Betrachter. Heikedine Günther nutzt im Malprozess den Schwung aus ihrer eigenen Mitte heraus und macht den Gefühlswert der Farbe mit breiten Pinseln auf der Leinwand sichtbar. Nie gibt dabei die Form den Inhalt vor, vielmehr ist sie Anlass individueller Assoziationshorizonte, die in ihrer Vielschichtigkeit mit den unterschiedlichen Ebenen der Werke korrespondieren. Somit laden Heikedine Günthers Arbeiten dazu ein, in einer von Herausforderungen und Wandel geprägten Zeit, die Rückbesinnung auf das Wesentliche zu vollziehen und aus der inneren Kraft heraus neue Möglichkeiten des Wirkens zu formulieren.
Link zum Interview mit der Künstlerin in der Wochenschrift Das Goetheanum Nr. 20/2021